Ein IOR Klassiker
ROTESAND Regatta 2024
- Wettfahrt ohne Wind -
IDEE
Die ROTESAND REGATTA ist ein großer Klassiker auf der Weser und typischerweise der Saisonauftakt. Dieses Jahr fand sie zum 54. Mal statt. Kann sie plangemäß gesegelt werden, geht es etwa von der Geestemündung die Weser im Hauptfahrwasser "Alte Weser" hinunter bis zum Leuchtturm ROTERSAND und dann retour, insgesamt etwa 50 Seemeilen. Da das ganze selten so getimt ist, dass das Feld genau zum Niedrigwasser am Umkehrpunkt eintrifft und dann beide Richtungen mit dem Strom segeln kann, spielt gute Kenntnis des Reviers und der Strömungen auf der Weser hier eine besondere Rolle, um sich jeweils optimal bei "Strom mit" bzw. "Strom gegenan" zu positionieren.
Obgleich wir lange Jahre unseren Heimliegeplatz in Bremerhaven hatten, hatten wir diese Regatta noch nie gesegelt, denn der Regattavirus hatte uns ja erst zum FASTNET 2021 infiziert.
Jetzt nach drei Jahren fern der Heimat wieder daheim lag es daher nahe, endlich auch diese Regatta mit zu segeln. Und hinsichtlich der Crew hatten wir uns dafür mit zwei erfahrenen Regatta- und Revierexperten verstärkt, denn Frank und Kurt sind hier ganz alte Hasen.
WETTFAHRT
Auch die besten Revierfüchse helfen aber nix, wenn der Wind versagt - wie dieses Jahr. Schon am Vorabend war klar, dass es nicht zum ROTEN SAND gehen, sondern nur eine verkürzte Bahn gesegelt würde.
Noch mit dem letzten auflaufendem Wasser wurde vor der Seebäderkaje zu einer kurzen Kreuz von etwa 1 nm stromaufwärts gestartet, und von da ging es dann vor dem Wind mit geplanter Ziellinie etwa 10 nm stromabwärts. Zum Auftakt gab es sogar noch etwa 8 kn Wind. Unseren Start vermurksten wir jedoch, Aus Sorge, zu früh vom auflaufenden Wasser über die Linie geschoben zu werden, hielten wir zu viel Abstand und bekamen so ungewollt die Gelegenheit, das Feld schön von hinten aufzurollen. Das gelang zunächst sogar erstaunlich gut, denn unter Spi machte sich SNIFIX selbst bei dem schwachen Wind gut und konnte sich wieder vorarbeiten.
Je länger die Wettfahrt dauerte, umso schwächer wurde der Wind jedoch, und mit ablaufendem Wasser, d.h. nun Wind und Strom von achtern, wurde der scheinbare Wind dann nochmal schwächer. Unter diesen Bedingungen fielen wir wieder zurück, Vorteil für die Leichtgewichte im Feld. Am Ende tauschten wir unsere Spischot gegen die leichteste Flaggleine, die an Bord zu finden war,
Das Ganze endete dann in einer völligen Flaute, Selbst eine weitere Bahnverkürzung half nicht mehr, nur 9 von rd. 40 gestarteten Yachten kamen ins Ziel, und auch wir fingen uns unser erstes DNF (Did Not Finish) ein, denn wir mussten die Maschine zu Hilfe nehmen, um unter Segeln mangels Fahrt manövrierunfähig nicht vom Tidenstrom auf einen Steinwall am Fahrwasserrand geschoben zu werden.
Ein schöner sonniger Tag auf der Weser war's trotzdem, wir hatten auch so Spaß dabei.