Ein IOR Klassiker
D E R IOR-Konstrukteur
Douglas Blair Peterson
(25. 07. 1945 - 26. 06. 2017 )
Heritage
Die Entscheidung von Fredi Heins, sich seine neue Yacht von Doug Peterson zeichnen zu lassen, war cool und folgte der Idee, den seinerzeit erfolgreichsten IOR-Konstrukteur zu beauftragen.
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Der Stern des Kaliforniers ging 1973 mit dem IOR-Eintonner GANBARE auf. Das Boot mischte 1973 den International One Ton Cup auf und war klar die schnellste Yacht im Feld, auch wenn sie letztlich nicht gewann. Im Folgejahr war es dann aber so weit und die von Peterson gezeichnete GUMBOOTS gewann die Meisterschaft deutlich. Damit war sein Ruf etabliert und Peterson wurde für mehr als ein Jahrzehnt der gefragteste Konstrukteur für IOR-Rennyachten. Er ist der einzige Designer, dem​ es gelang, im selben Jahr (1975) 4 der insgesamt 5 IOR Ton Cup Classes zu gewinnen, und nur Bruce Farr und Doug Peterson schafften es, in ihrer Laufbahn die Weltmeisterschaften in allen 5 Klassen zu gewinnen
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In der US-Rennserie SORC (Southern Ocean Racing Conference) war die Dominanz der Peterson-Designs mit 7 von 9 Gesamtsiegen in den Jahren 1975 bis 1983 geradezu erdrückend. Aber auch beim ADMIRAL'S CUP, der seinerzeit den Status als World Championship of Yacht Racing genoss, waren Peterson-Konstruktionen mit einem Gesamtsieg und drei Zweitplatzierungen sowie 5 mal dem Titel als Top Scoring Inshore Boat höchst erfolgreich. Die herausragenden Platzierungen bei den Inshore Races demonstrieren Petersons besonderes Geschick, seinen Yachten überlegene Am-Wind-Eigenschaften mit auf den Weg zu geben. Zu den bekannteren Yachten dieser Periode zählt gewiss die legendäre WILLIWAW, unter deutscher Flagge sind u.a. die CONTAINER, PINTA und THOMAS-I-PUNKT bekannt. An der WILLIWAW orientierte sich Peterson auch bei Konstruktion von SNIFIX DRY, wenngleich das Lastenheft von Fredi Heins natürlich Änderungen verlangte.
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Doug Peterson war aber auch als Designer von Serienyachten sehr gefragt und erfolgreich. Herausragend hier seine Konstruktionen für BALTIC YACHTS in den 80-ern. Zu den in Europa besonders bekannten weiteren Serienwerften, die bei Peterson zeichnen ließen, gehören ferner CANTIERI del PARDO (Grand Soleil), aber auch die sportlichen Modelle BAVARIA 38 und 42 Match sind Peterson Designs, ebenso wie zahlreiche Maxis, z.B. von JONGERT.
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Schließlich hat Doug Peterson auch im AMERICA'S CUP einen mächtigen Fußabdruck hinterlassen. 2 Mal konnte er den Cup gewinnen (1992: AMERICA und 1995: BLACK MAGIC Team New Zealand), 1 mal wurde eines seiner Boote Zweiter, und schließlich gewannen Doug Peterson Yachten 2 Mal die LV Challenger Series (darunter 2000 die PRADA).
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Doug Peterson starb am 26. Juni 2017 im Alter von 71 Jahren an Krebs. In Anerkennung seiner herausragenden Leistungen für den America's Cup wurde er in die AMERICA'S CUP HALL of FAME aufgenommen.